Seoul Telegraph (2023-3)

So oder ähnlich hört man es in den Katakomben bei Daegu. Das Wochenende lief anders als geplant und das bezieht sich nicht darauf, dass bereits morgens um 6 Uhr das Telefon geklingelt hat, nachdem man erst gegen 2.30 Uhr ins Bett gegangen war. Das bezieht sich ganz und gar auf die Liga. Zwölf Punkte waren zu vergeben und man hat sich deren drei sichern können. Dass man dann nicht mehr ganz oben steht dürfte selbst jedem klar sein. Da wollte man aber eigentlich stehen und sich die Tabelle von oben anschauen. Stattdessen ist es nun Platz drei geworden und das ganze fünf Punkte hinter Suwon. Nicht dass man was gegen das Team von Suwon hätte, aber sie gefallen einem besser, wenn sie weiter hinten sind und man nicht zu ihnen hoch schauen muss. Das wird sich dann hoffentlich nächste Woche ändern, ansonsten gibt es den Ranzen voll, avec un prickele sur le popo.

Ja, man ist da, wo man hin will und sich selber sieht, da hat die Ligaleitung absolut recht. Aus diesem Grund gehen auch viele Grüsse an Funger von Suwon FC raus, denn ihm und seinem Team hat man ja diesen Platz an der Sonne abgenommen. "Fühlt sich gut an, das ganze von hier oben zu beobachten", sagte Wasserlasser auf Nachfrage. Man sieht viele entspannte Gesichter bei Daegu FC, die aber trotzdem voll konzentriert weiter arbeiten werden, denn nur weil man mal einen kleinen Vorsprung auf den zweiten Platz hat darf man sich nicht ausruhen. Nächste Woche geht es schon wieder weiter und da will man auch kräftig weiter punkten, damit man sich weiterhin ganz oben entspannen kann während die anderen, wie Super Mario bei Donkey Kong, versuchen werden die Leiter nach oben zu steigen.

Heute stand die Putzkolone vor dem Buero von Daegu FC und war in ein anregendes Gespräch vertieft. Hatte man da auf dem Tisch eine Homage von Wasserlasser an Trainer Funger gesehen? Fast sah das aus, als hätte man dem Gegner schon zur Meisterschaft gratuliert. Kann sowas sein? Ist Wasserlasser ein guter Verlierer oder einfach jemand, der aufgegeben hat, wenn man noch mitten in der Saison steckt? So ganz konnte das niemand glauben aber da lag ein Schreiben, was einer Homage doch sehr ähnelte. Vielleicht hat sich Wasserlasser auch nur den Koreanischen gepflogenheiten angepasst und da steht die Freundlichkeit eben ganz oben. So oder so, die Meisterschaft ist zumindest für neutrale Zuschauer sehr spannend und alle hoffen, dass es auch bis zum letzten Spieltag so bleiben wird.